Unesco – International Jazz Day

Das A-Trane Berlin hat am 30.04. ein besonderes Konzert organisiert, um erstmals den International Jazz Day zu feiern. Sedal Serdan vom A-Trane und Wilhelmina Steyling, Gründerin des Internet Jazzradios jazzplanet.de haben den Stein ins Rollen gebracht und engagierten für diesen besonderen Tag

ERNST BIER AND HIS LITTLE SHOP OF JAZZ

In dieser Formation des Schlagzeugers Ernst Bier vereinen sich seit vielen Jahren Größen der Berliner Jazzszene und so auch am diesjährigen International Jazz Day! Folgende Besetzung war zu hören:

Dwight Thompson – Vocal
Uli Kempendorff – Tenorsax
Rolf Zielke – Piano
Stefan Weeke – Bass
Ernst Bier – Drums

2013-05-08 A-Trane

(Rolf Zielke, Daniel Allen Oberto, Regis Molina, Uli Kempendorff, Stefan Weeke, Dwight Thompson, Ernst Bier, v.l.n.r.)

Zu hören gab es unterschiedlichste eigene Songs aber auch gut arrangierte Standards in einem ansprechenden Programm. Die Vitalität der einzelnen Musiker, wie auch der gesamten Gruppe, garantierte höchsten Musikgenuss auf eben solchem Niveau. Besonders erfrischend zeigte sich der spontane Zuwachs der Band, denn nach einigen Songs stießen noch zwei weitere Musiker hinzu(Regis Molina – Altsax; Daniel Allen Oberto – Trp). Sie bereicherten die Improvisationen mit neuen Ideen und fügten sich perfekt in die Gruppe ein.

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Für den Zuhörer ergaben sich sehr interessante Momente der Interaktion zwischen den Musikern und klasse improvisierte Backings der gerade erst zusammengestellten Bläsersektion. Das besondere Improvisatorische Feuer des Pianisten Rolf Zielke muss ebenso hervorgehoben werden wie die einfühlsame und stilistisch exakt sitzende Stimme Dwight Thompsons.

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Dem aufmerksamen Hörer zeigte Ernst Bier zudem Gespür und Tragfähigkeit für die Soli der anderen Musiker und Uli Kempendorffs Improvisationen passten sich mit viel Gefühl in die Gruppe ein und sprühten doch vor neuen Ideen!

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Alles in allem konnte man ein wunderbares, tiefgreifendes und für die Berliner Jazzszene höchste authentisches Konzert hören, welches sowohl Standards für „Neueinsteiger“ dieser Stilisik, als auch anspruchsvolle Eigenkompositionen für den Genießer enthielt.

Ein wunderbares Konzert zum International Jazz Day!

Jeff Lorber Fusion im A-Trane

Es ist jetzt schon einige Zeit vergangen aber dennoch will ich von dem großartigen Jeff Lorber berichten!

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Am zweiten Dezember trat die schon traditionelle Jeff Lorber Fusion auf, die neben Mr. Lorber selbst auch noch die Giganten Sonny Emory am Schlagzeug und Eric Marienthal am Saxophon vereint. Also eine absolute Power Band! Am Bass hört man auf dem Album Jimmy Haslip. Hier im A-Trane spiele Nathaniel Phillips am Bass. Der Bassist ist einzig nicht konstant in dieser Band aber auch er überzeugte auf ganzer Linie! 

lorber fusion

Musikalisch ging es ordentlich zur Sache, denn Emory gab die ganze Zeit einen mitreißenden Groove von sich! Überhaupt ist es wunderbar zu sehen und vor allem zu hören wie einmalig auf den Punkt diese Band spielt. Die Arrangements sind super auf einander abgestimmt und über dem fetten Fundament von Bass und unvorstellbarem Schlagzeug spielten Lorber und Marienthal sehr virtuos und facettenreich. Ein einmaliges Erlebnis für jeden Zuhörer. Vorgestellt wurden ausschließlich Titel vom neuen Album GALAXY.

Mir persönlich haben alle Titel sehr gefallen, wenn auch alle ohne Gesang auskommen. Besonders zu erwähnen ist noch Eric Marienthal. Er holt wirklich alles aus dem Saxophon was man sich vorstellen kann und immer wieder versteht er es das Publikum mit neuen Ideen und coolen Rhythmen zu begeistern. Seine Soli sind mitreißend, funky und einfach perfekt angelegt.

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Glatte, 100%ige Empfehlung von mir! – Jeff Lorber Fusion –

Jazzaction

Es ist kurzfristig aber besser spät als nie:

Heute, 11.09.2012 ab 18:00 spielt

Till Brönner + Band live und KOSTENLOS vor dem A-Trane.

Das ganze geschieht anlässlich des 20-jährigen Bestehens des A-Tranes.
Ich werde da sein und wer Zeit hat sollte sich das nicht entgehen lassen!

Außerdem sei auf die Late Night Jamsession im A-Trane verwiesen. Die findet ja jeden Samstag ab 0:30 statt aber in dieser Woche wird auch Nils Landgren da sein!!! Die Chance mit ihm zu spielen.

A-Trane

Den mal wummernden, mal virtuos gespielten Bass von Marcus Miller kann ich noch immer im Magen fühlen und im Gedanken an die Musik von gestern könnte sich sofort zu tanzen beginnen.

Das Marcus Miller Sextett spielte gestern Abend im A-Trane und lieferte erwartungsgemäß Musik der Extraklasse. Solche Formulierungen hört man heute sicher oft aber was ich gestern gehört und erlebt habe, was Marcus Miller mich hat fühlen lassen verdient diese Beschreibung wie wenig sonst!

Ich habe tatsächlich nie eine Band gehört die dermaßen tight spielt, die so wahnsinnig abgeht und die zur gleichen Zeit auch anspruchsvoll virtuos spielt. Ich hatte mir Miller im Vorhinein einige Male angehört und seine Interpretationen und Songs immer genossen. Vor einigen Monaten fand hier eine Umfrage zum beliebtesten Jazz/Bluessong statt, welche So What für sich entschied. Eine der sicher besten Versionen stammt wiederum von Marcus Miller.

Der Laden war rappelvoll gestern und unter den Gästen waren auch Thomas Quasthoff, Eric Vaughn und Till Brönner, welcher auch die Anmoderation übernahm. Danach sorgten Maurice Brown (tp), Alex Han (sax), Kris Bowers (key), Adam Agati (g) und Louis Cato (dr) inklusive Zugaben fast drei Stunden lang für harte Grooves, atemberaubende Soli und ordentlich Stimmung.

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Hier auf dem Bild ist Marcus Miller an der Bass Klarinette zu sehen.

 

Hier übrigens noch ein Nachtrag zu weitern Konzerten der letzten Zeit. Aus Gründen die mir selbst nicht bekannt sind habe ich es nicht auf die Reihe bekommen schon früher davon zu berichten:

Im Februar besuchte ich das Wolfgang Köhler Trio(beim link klick auf “Info anzeigen”). Diese Abend ist mir in besonders positiver Erinnerung geblieben, denn Köhler hat tatsächlich Jazz vom Feinsten geliefert! Alles eigene Songs in sehr ausgewogenen Arrangements und wirklich inspirierend(gerade für mich als Pianisten). Stilistisch hat er sehr unterschiedliche Facetten gezeigt und wirklich schöne Soli gespielt, nämlich sehr melodisch und fein rhythmisiert. Jeder Song war ein neuer Hörgenuss und , ja, einfach stimmig. Das ist das Wort! Keine Umspielung zu viel und trotzdem immer spannend. Wundervolle, komplexe, sehr moderne Harmonien und das alles nicht von drei einzelnen Musikern, sondern von einem einzigen, verschmolzenen Trio. Sehr gut!

                            

Im März war ich noch bei Ambrose Akinmusire. Ambrose, eine wahre Künstlernatur hat vieles anders gemacht, sich und der Band viele Freiheiten gegeben. Für meinen Geschmack allerdings manchmal zu viel und anders um anders zu sein. Wenn in Balladen spontane Scream Ausbrüche schlagen, ist das für mich persönlich über das Ziel hinaus. Überhaupt machte er zwischendurch den Eindruck er sei in einer anderen Welt, aber nicht musikalisch, sondern in Bezug auf seinen Bewusstseinszustand.

Naja, wie dem auch sei. Fakt ist jedoch, dass er auch das Talent besitzt präzise auf die Band einzugehen und mit ihr gemeinsam zu spielen. Da gibt er nicht zu viel, geht nichts daneben. Genau da hat alles Hand und Fuß. Nicht absprechen will ich ihm außerdem seine Virtuosität. Manchmal wurde mir fast schwindelig bei all den schnellen Sprüngen über (gern auch mehrere) Oktaven. Letztlich ein interessanter Musiker höchster Güte, der vielleicht einfach innerlich etwas zu Ruhe kommen muss um noch besser das Gefühl für den Einsatz seiner super Technik zu bekommen. Wie heißt es doch gleich bei einem bekannten Reifenhersteller: Power ist nichts ohne Kontrolle! =)

Hier noch ein Titel aus seinem aktuellen Album:

http://www.youtube.com/watch?v=4QZ5chS_by8

Mark Murphy und Till Brönner im A-Trane

Am einem der letzten Sonntagabende durfte ich dem wunderbaren Jazzsänger Mark Murphy lauschen. Zusammen mit Brönner an der Trompete und Mesterhazy am Flügel ergab das einen wirklich traumhaften Abend!

Neben der wirklich ganz wunderbar ausgewogen klingenden Rhythmusgruppe lieferte Till Brönner, ganz nach meiner Erwartung, erstklassige Soli und sehr passende Fill ins. Seine Soli haben mir gezeigt, dass er den großen Namen verdient der er sich über die Jahre erarbeitet hat. Neben technischer Perfektion kam auch die gefühlvolle Melodieführung nich zu kurz.

(Quelle: http://www.flickr.com/photos/haagsuitburo/)

Noch viel interessanter als der nette Herr Brönner war es natürlich auf Mark Murphy zu treffen, einer der wirklich ganz großen Jazzsänger, ich sage mal, des 20. Jahrhunderts. Denn der gute Mann ist bereits 79 und gab sein Konzert daher auch im Sitzen.

Jetzt wird der ein oder andere sagen: Mh dann kann es mit dem Gesang ja nicht so weit her gewesen sein.

Weit gefehlt! Ich bin mir ziemlich sicher das seine größten Jahre schon hinter ihm liegen aber was ich gehört habe war eine kräftige Stimme die, ganz erstaunlich für das hohe Alter(!), selbt in Schwindel erregenden Höhen klar wie sonst nur eine Nachtigal in einer klaren Mondnacht klang! Besonders erstaund hat mich aber der Einfallsreichtum mit dem er improvisierte und Stücke in wirklich magischer Weise interpretierte. In meiner Erinnerung ist Stolen Moments als wunderbares Gefühl verblieben und der Gipfel des musikalischen Genusses war für mich seine Interpretation von Dindi.

Ein, zugegeben, schlechtes, altes Bild. Aber das aktuellste das ich finden konnte (unter CC).

(Quelle: http://www.flickr.com/photos/netphotography/)

Ich hatte übrigens Glück im A-Trane! Ich wollte am gleichen Tag reservieren als bekannt wurde das das Konzert stattfinden wird, habe aber keine Plätze mehr bekommen. Per Abendkasse und dabei als Erster bekam ich aber glücklicherweise trotzdem einen Platz und zwar direkt neben Mark Murphy(natürlich nur bis das Konzert begann) und direkt vor der Bühne.

Hier noch Stolen Moments in der Interpretation von Mark Murphy:

http://www.youtube.com/watch?v=A9wS1KB6iQ8